Bau der Beruflichen Schule hat begonnen

Die Vorgeschichte für den winterlichen Spatenstich geht zurück bis ins Jahr 2013. Damals hatte der Kreistag beschlossen, dass von den beiden beruflichen Schulen in Müllheim eine nach Bad Krozingen umziehen soll. In Müllheim war zu wenig Platz in den Schulen und für einen Neubau wurde kein geeignetes Grundstück gefunden.

“Als gemeinsames Mittelzentrum mit Staufen sind wir das einzige im Kreis, das keine beruflichen Schulen in der Trägerschaft des Kreises hat”, erklärte Bad Krozingens Bürgermeister Volker Kieber. “Der Bau ist ein wichtiges Mittel, die Lücke in der Schullandschaft zu schließen. Mit der Beruflichen Schule gibt es eine gute Perspektive für die Schülerinnen und Schüler in Bad Krozingen. Es ist aber auch eine Zukunftsperspektive für die regionale Schulentwicklung.”

Für den Neubau in Bad Krozingen nimmt der Landkreis rund 14 Millionen Euro in die Hand, so Thomas Wisser, Finanzdezernent des Kreises. Eingerechnet sind dabei die Außenanlagen, die Digitalisierung und die Einrichtung. Der Unterricht in der Beruflichen Schule soll im September 2019 beginnen. Die Schule sollen bis zu 500 Schülern besuchen können. Die Schule soll neben dem Kreisgymnasium in Bad Krozingen gebaut werden. Die beiden Schulen werden gemeinsam die Cafeteria des Gymnasiums nutzen.

Das Schulzentrum in Müllheim beinhaltet derzeit noch zwei Schulen, die Georg-Kerschensteiner-Schule und die Kaufmännische Schule. Der Platz dort wurde aber nach den Darstellungen der Entscheider knapp. Daher die Idee, die Schulen zu splitten. In Bad Krozingen soll jetzt eine Schule mit dem Schwerpunkt Pflege- und Gesundheit entstehen, in Müllheim ein kaufmännischer Schwerpunkt.

Aus Bad Krozingen sind überwiegend positive Stimmen zu hören. “Es wurde kein Standort geschwächt, sondern beide gestärkt”, sagte Kieber. Es gibt jedoch Stimmen, die die Finanzierung hinterfragen. Der Landkreis muss für den Bau Schulden aufnehmen. Einen Großteil der anfallenden Zinsen übernimmt die Stadt Bad Krozingen. Nach Berechnungen des Gemeindekämmerers könnten maximal 1,5 Millionen Euro fällig werden. Außerdem wird dem Kreis das Gelände für einen symbolischen Euro für 99 Jahre im Erbpachtvertrag überlassen.

Autor: Sebastian Wolfrum (Badische Zeitung)

Kultusministerium stimmt Neugestaltung zu

Kultusministerin Dr.Susanne Eisenmann: Aussichtsreiche Grundlage für eine Neuprofilierung der beiden Schulstandorte Müllheim und Bad Krozingen.

„Dem im Dezember vergangenen Jahres in modifizierter Form vorlegten Antrag des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald auf Verlegung der Kaufmännischen Schule von Müllheim nach Bad Krozingen bei gleichzeitiger Neuprofilierung der beiden Schulstandorte stimmen wir hiermit zu“, teilt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann mit. Sie bekräftigt, dass mit diesem Gesamtkonzept nun aus ihrer Sicht eine überzeugende, tragfähige Lösung für die beiden Schulstandorte in Müllheim und Bad Krozingen gefunden worden sei. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass mit dieser Entscheidung nun alle vor Ort am Schulleben Beteiligten endlich Planungssicherheit haben und Ruhe und Verlässlichkeit an den beiden beruflichen Schulstandorten einkehren“, betont Eisenmann. Bei der Entscheidungsfindung seien die unterschiedlichen Interessen aller vor Ort Beteiligten sorgfältig geprüft und abgewogen worden.

Die Verlegung und Profilierung erfolgt zum Schuljahr 2019/20. Der Landkreis hat dabei die Möglichkeit, Klassen in Bildungsgängen, die von Müllheim nach Bad Krozingen verlegt werden, in Müllheim auslaufend bis zum jeweiligen Abschluss weiterzuführen.

Die Kultusministerin begrüßt den nach eingehender Erörterung mit Vertretern Müllheims und Bad Krozingens vom Landkreis gestellten Antrag sowohl aus pädagogischen und als auch aus schulorganisatorischen Gründen. Der Antrag des Landkreises vermeidet, dass zwei einzügige Sozial- und Gesundheitswissenschaftliche Gymnasien entstehen. Diese sollen mit dem Ziel einer stringenten Profilbildung stattdessen komplett nach Bad Krozingen verlegt werden. „Damit gelingt eine verlässliche Profilbildung für beide Standorte – Gesundheit und Pflege in Bad Krozingen, Gewerbe und Handel in Müllheim“, hebt die Kultusministerin hervor. Eine Verteilung der SG-Klassen auf zwei Standorte wäre hingegen unter pädagogischen Gesichtspunkten sowie aus Ressourcensicht nachteilig gewesen.

Mit Blick auf die Wohnorte der Schülerinnen und Schüler sei es außerdem angemessen, dass zwei Züge des wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums (WG) in Müllheim bleiben, während einer nach Bad Krozingen verlagert wird. Im Hinblick auf die Entwicklung moderner medizinischer Strukturen am Standort Bad Krozingen sei dort ein wirtschaftswissenschaftliches Standbein durchaus angezeigt.

Quelle: www.km-bw.de